In den letzten Jahren wurde unsere „traditionelle“ Art zu wohnen immer häufiger in Frage gestellt: Es sind verschiedene innovative Trends entstanden, die den neuen Anforderungen des zeitgenössischen Wohnens gerecht werden.
Einer dieser Trends sind die Tiny Houses (wörtlich: winzige Häuser), sehr kleine Wohnhäuser, die feststehend oder mobil sein können und in der Regel aus umweltfreundlichen Materialien und mit umweltfreundlichen Techniken gebaut werden, sehr oft aus Holz oder innovativen ökologisch nachhaltigen Materialien.
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Diese besondere Art von Bauwerk entstand in den Vereinigten Staaten und war ursprünglich als Notunterkunft konzipiert: Sie sollte Menschen beherbergen, die aufgrund von Naturkatastrophen ihr Zuhause verloren hatten.
Bald jedoch verbreitete sich das Phänomen der Tiny Houses und entwickelte sich von einer reinen Notfallarchitektur zu einer echten architektonischen Bewegung. Diese Architektur hat zum Ziel, einen ethischeren und nachhaltigeren und oft auch inklusiveren Wohnstil zu fördern, wie im Fall der Floating Houses. Waren Tiny Houses früher ausschließlich temporärer Natur, werden sie heute vor allem als stabile, dauerhafte, nachhaltige und trendige Lösungen konzipiert.
Die Fläche dieser kleinen Wohnungen kann variieren: Im Allgemeinen reicht sie von 8 bis 40 Quadratmetern, weshalb sie bis ins kleinste Detail geplant werden müssen.
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Wir haben mit dem niederländischen Architekten Anton Riemer Surink, der sich auf die Planung von Floating Houses spezialisiert hat, über die Planung und Beleuchtung von Tiny Houses gesprochen: kleine schwimmende Häuser, die in Nordeuropa typisch sind.
Was bedeutet es, ein Tiny House zu entwerfen?
Das bedeutet, nicht in Quadratzentimetern, sondern in Kubikzentimetern zu planen.
Jeder Raum muss optimal genutzt werden, wobei nicht nur die Fläche, sondern vor allem auch die Höhe berücksichtigt werden muss. Die Einrichtung wird maßgeschneidert und erfüllt oft mehrere Anforderungen, um eine optimale Raumnutzung zu gewährleisten.
Von grundlegender Bedeutung ist, dass dem architektonischen Projekt eine sorgfältige Untersuchung der Bewegungsabläufe der Menschen innerhalb des Raumes zugrunde liegt.
Credits: Arch. Anton Riemer Surink
Woher bekommst du die Inspiration für deine Projekte?
Ich lasse mich von der Welt der Boote, aber auch von der Welt der Wohnmobile und Vans inspirieren. Es ist sehr interessant zu untersuchen, wie in diesen Räumen alles so perfekt aufeinander abgestimmt ist.
Wer sind in der Regel Ihre Kunden und was sind ihre Bedürfnisse?
Es gibt keinen Standardkundentyp: Ich habe schwimmende Häuser für völlig unterschiedliche Zielgruppen entworfen. Das Spektrum reicht von Singles über Paare ohne Kinder bis hin zu Großfamilien.
Jeder hat seine eigenen spezifischen Bedürfnisse, und mein Ziel ist es, diese zu erfüllen. Deshalb ist jedes Projekt einzigartig und niemals gleich, sondern maßgeschneidert.
Manche bitten mich, ein einziges Zimmer für die Kinder zu entwerfen, andere möchten die Betten so aufteilen, dass jedes Kind seine Privatsphäre hat.
Im letzteren Fall ist es sehr spannend zu überlegen, wie man einen so kleinen Raum aufteilen kann, ohne feste Wände oder Türen zu verwenden, die zu viel Platz beanspruchen und die Bewegungsfreiheit einschränken würden. Eine Lösung könnte beispielsweise darin bestehen, ein Aufbewahrungsmöbel als Raumteiler zu verwenden, sodass man zwei Funktionen in einem hat.
Credits: Arch. Anton Riemer Surink
Ein komfortables, funktionales und ästhetisch ansprechendes Tiny House ist das Ergebnis einer sorgfältigen architektonischen Planung, aber auch die Lichtgestaltung spielt eine wichtige Rolle. Erzählen Sie uns etwas mehr über die Rolle des Lichts in Tiny Houses.
Wie bei jedem architektonischen Projekt spielt auch bei den schwimmenden Häusern das Licht eine grundlegende Rolle.
In Tiny Houses ist es wichtig, sowohl funktionale Beleuchtung zu haben, die die täglichen Aktivitäten ermöglicht, als auch stimmungsvolle Beleuchtung, die eine angenehme Atmosphäre schafft. Was ich in jedem meiner Projekte anstrebe, ist die Möglichkeit, innerhalb eines Raumes verschiedene Szenarien zu schaffen: eine entspannte und gemütliche Atmosphäre, eine eher technische Atmosphäre, die das Kochen, Arbeiten oder andere alltägliche Aktivitäten ermöglicht, und eine Atmosphäre, die eine Mischung aus den beiden oben genannten ist.
Darüber hinaus ist es wichtig, dass auch im Inneren der Möbel, wie beispielsweise in Schränken und Kommoden, Licht vorhanden ist.
Credits: Arch. Anton Riemer Surink
Welche Beleuchtung verwendest du normalerweise in deinen Projekten
Ich verwende gerne verschiedene Beleuchtungslösungen: sowohl technische Leuchten, um mit Licht und Schatten Atmosphäre zu schaffen und Räume und neue Dimensionen zu gestalten, als auch eher dekorative Leuchten, die jedoch immer von geringen Abmessungen sind. Ich spiele gerne mit verschiedenen Farbtemperaturen (von 2700 K bis 3000 K) und unterschiedlichen Lichtintensitäten, entweder durch den Einsatz verschiedener Leuchten oder durch den Einsatz einer einzigen dimmbaren Leuchte. Der Einsatz von Hausautomationssteuerungen ist bei der Planung von grundlegender Bedeutung, da sie den Einsatz von Schaltern einschränken und die Steuerung über Apps erleichtern.
Liste der Absätze Light Story #6 / Inhalt
Das Interview mit dem Architekten Anton Riemer Surink.
Studio Anton Surink
„Mit Sitz in Amsterdam entwerfen wir Innen- und Außenbereiche. Derzeit arbeiten wir an verschiedenen Projekten: 9 schwimmende Häuser, ein Büro, eine Wohnung, eine Gebäudeerweiterung und ein Projekt für eine schwimmende Bar/Restaurant. 95 % der Projekte sind schwimmend: eine echte Spezialisierung des Büros.“
